Erinnerungslücken / Innere Sicherheit #2
Künstlerhaus Bethanien, Berlin
KB / IM SCHAUFENSTER, 2. – 16. April 2021
Schaufenster an der Kottbusser Str. 10, Täglich 16 – 2 Uhr
Kuration Robert Seidel
Gedächtnislücken am Hein-Köllisch-Platz
Kölibri / GWA, Hein-Köllisch-Platz, Hamburg, 4. 12. – 17. 12. 2020
„Gedächtnislücken am Hein-Köllisch-Platz“ weiterlesenKein Einzelfall -verschoben –
November 2020 bis zum 9. Februar 2021 – verschoben wegen Covid-19-Pandemie
Bild Oben: Rauminstallation Personalbefragung, Entwurf
„Kein Einzelfall -verschoben –“ weiterlesenSTATE OF THE ART, galerie postel
Eröffnung 5.9, 18 Uhr, galerie postel
galerie postel, STATE OF THE ART
„STATE OF THE ART, galerie postel“ weiterlesenGeplante Veröffentlichung 2020
Die Edition „Innere Sicherheit – Das Archiv“ folgt der Idee der für die Werkserie entwickelten Ausstellungs-Architektur: 40 Bildkarten, 40 Gedächtnislücken und ein Buch sind in einem Schuber aus recycelten Aktenordnern versammelt. Alle drei Bestandteile beziehen sich wechselseitig aufeinander.
„Geplante Veröffentlichung 2020“ weiterlesenMedien-im-Raum-Preis Stuttgarter Filmwinter
33. Stuttgarter Filmwinter WINNER 2020
– MEDIA IN SPACE COMPETITON goes to ERINNERUNGSLÜCKEN / INNERE SICHERHEIT by KATHARINA KOHL – 33. STUTTGARTER FILMWINTER
„Medien-im-Raum-Preis Stuttgarter Filmwinter“ weiterlesenMedienkunst beim Stuttgarter Filmwinter: Manipulierte Spieler und nützliche Idioten
stuttgarter-nachrichten.de von Bernd Haasis,
16.01.2020
„….Absurde Erinnerungslücken
Was vom NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages bleibt, zeigt Katharina Kohl in „Erinnerungslücken/Innere Sicherheit“: Sie ist den Aktenberg durchgegangen und hat alles geschwärzt bis auf die Stellen, an denen sich Befragte nicht erinnern können – was auf jeder der über einen Monitor laufenden Seiten mindestens einmal der Fall ist. „Am besten gefällt mir die Formulierung , Das ist mir nicht erinnerlich‘“, sagt Kohl, die zur Ausstellungseröffnung nach Stuttgart gekommen ist. Einzelne Sätze des Vergessens hat sie hörspielartig einsprechen lassen, über dem Monitor zieht eine projizierte Prozession angeketteter Aktenordner vorbei. „
33. Filmwinter Stuttgart
Erinnerungslücken / Innere Sicherheit beim 33. Filmwinter Stuttgart im Kunstbezirk am Leonardsplatz, Gustav-Siegle-Haus
Video_Installation
2–Kanal-Installation und Monitor, 2018
Im Labyrinth der NSU-Morde
Süddeutsche Zeitung, 26.9.2019, von Olaf Przybilla
„… Vielleicht beginnt man die Ausstellung „Das Labyrinth“ im Nürnberger Kunsthaus im letzten Zimmer dieser Schau zum NSU-Komplex. Zur Rechten steht dort ein Fernseher mit Sitzbank, zu verfolgen ist ein Ausschnitt aus dem Film „Das Protokoll des zweiten Jahres. Der ganze Film“. Dieser basiert auf den Aufzeichnungen, die der Bayerische Rundfunk und die Süddeutsche Zeitung vom NSU-Prozess angefertigt haben. Von Schauspielern nachgesprochen werden Befragungen durch den Richter Manfred Götzl. Das deutsche Rechtssystem sieht Aufnahmen von Gerichtsverfahren bekanntlich nicht vor. So nahe wie in diesem Video wird man diesem historischen Prozess sonst folglich nicht kommen können. Es sei denn, man wäre Augenzeuge gewesen.
Das Ausstellungszimmer ist zweigeteilt, rechts der Bildschirm mit der Götzl-Befragung, links eine Arbeit von Katharina Kohl. Sie hat 40 Personen gemalt, die mit dem NSU-Komplex auf staatlicher Seite zu tun hatten. Die sogenannten Sicherheitsbehörden also: Staatsanwälte und Staatssekretäre, Polizeibeamte und Ministerialbeamte, V-Mann-Führer. Diese Porträts werden flankiert von einer Serie kopierter Dokumente, auf denen man zunächst wenig zu sehen scheint. Ein schmaler Vermerk an der oberen Seite der Blätter klärt auf, dass es sich um Protokollseiten aus einem NSU-Untersuchungsausschuss handelt.
Diese Blätter sind fast vollständig geschwärzt, einer Anklageschrift gleich, bei der das Wichtigste dem Auge des Betrachters verborgen bleiben muss. Lediglich an einzelnen Stellen sind in die allumfassende Schwärzung Lücken gerissen. Dort erfährt man, was im Ausschuss gesagt wurde. Zum Beispiel „Nein, soweit ich weiß, wussten wir nichts.“ Oder auch: „Nach meiner Erinnerung kann ich mich wohl nicht mehr konkret erinnern.“ So elegant, so subtil und doch scharf kann man als Künstlerin Klage erheben. Hier treffen 40 Porträts auf 40 Gedächtnislücken. Personifizierte Gedächtnislücken sozusagen. …“